Beziehungstipps für eine glückliche Partnerschaft

Unsere Beziehungstipps haben es in sich: Hier erfahren Sie unter anderem, wie Sie mit Eifersucht und Fernbeziehung umgehen und was Liebe und Tango gemeinsam haben.

Beziehungstipps für eine glückliche Beziehung
Was haben Liebe und Tango gemeinsam? „Eine ganze Menge!“, sagt Julia Peirano: Denn in den Spielregeln des Tango verbirgt sich das Geheimnis einer glücklichen Beziehung.© Pixabay

So gelingt der Tanz der Liebe

Julia Peirano ist Psychologin und Psychotherapeutin und bietet neben der Verhaltenstherapie fundiertes Liebescoaching an. Seit nun 20 Jahren tanzt sie intensiv argentinischen Tango und hat auf dem Parkett viel tänzerische Erfahrung gesammelt. Während ihres Unterrichts merkte sie, dass die Techniken des Tango exakt und ohne Übersetzung wichtige Schlüssel für den Umgang in der Liebesbeziehung sind. Daraus leitet sie Beziehungstipps für Männer und Frauen ab. Hier verrät Julia Peirano drei dieser Schlüssel-Techniken:

Technik 1: In der eigenen Achse bleiben

Beim Tango gibt die Dame trotz hoher Absätze (schwindelerregende 12 Zentimeter!) nicht ein einziges Gramm ihres Körpergewichts an ihren Partner ab. Sie stützt sich nicht auf, sie hält sich nicht fest, ihre Umarmung ist ganz leicht. Das Gleiche gilt auch für ihn: Er hält sie in seinen Armen, aber er hält sich nicht an ihr fest, um Halt zu finden für seine eigenen Schritte. Diese Haltung nennt man „In seiner Achse bleiben“.

In der Liebe ist es genau wie im Tango: Eine wirklich nahe Begegnung, die für beide angenehm ist, gelingt nur dann, wenn beide Partner in ihrem Gleichgewicht sind, wenn sie auf eigenen Füßen stehen, wenn sie mit sich selbst im Reinen sind. Man spricht in der Psychologie auch davon, dass Menschen nur eine glückliche Beziehung führen können, wenn sie emotional autonom sind.

Tipp: Es ist eine lebenslange Aufgabe, ein gutes Gespür für die eigene Achse zu entwickeln. Das können Sie zum Beispiel tun, indem Sie die Tanzhaltung einnehmen. Schließen Sie die Augen und atmen Sie frei und tief durch. Stellen Sie sich dann vor, dass Sie alles, was Sie tun, aus dieser aufrechten und freien Haltung heraus tun. Auch Ihrem Partner begegnen Sie nur aus dieser aufrechten und majestätischen Haltung heraus!

Technik 2: Gehen Sie über Null

Die Tänzerin führt beim Tango bei jedem Schritt einen Fuß dicht am anderen vorbei, sodass ihre Füße für einen kurzen Augenblick geschlossen sind. Das nennt man „Über Null gehen“. Dieser Schritt sieht nicht nur elegant aus, sondern gibt der Tänzerin Stabilität und Halt: er ermöglicht es, immer wieder das Gleichgewicht zu finden und dadurch in seine eigene Achse zu kommen.

Die Grundlage einer gelingenden Liebesbeziehung ist es, dass man lernt, immer wieder den Kontakt zu sich selbst zu suchen und sich in alltäglichen oder schwierigen Situationen beizustehen. Das ist nötig, denn in der Liebe gilt die Maxime des Psychologen und Psychotherapeuten Fritz Perls: „Ich bin ich und du bist du.“

Der Nullschritt lässt sich üben! Um ihn zu lernen, stellen Sie sich doch einmal die folgenden Fragen: Nehmen Sie sich genug Zeit, um die Freundschaft mit sich selbst zu pflegen? Wie würden Sie den Kontakt zu sich selbst beschreiben? Was machen Sie, wenn Sie alleine sind?

Tipp: Wenn Sie bereits gut alleine sein können, probieren Sie einmal den Nullschritt aus. Das bedeutet: Wenn es einmal Schwierigkeiten mit Ihrem Partner gibt, verbringen Sie erst einmal eine Weile (von ein paar Minuten bis zu ein paar Tagen, je nach Situation) alleine und sorgen Sie mit aller Kraft dafür, dass es Ihnen gut geht. Schreiben Sie Tagebuch oder unternehmen Sie etwas Schönes, trösten Sie sich selbst, wenn es nötig ist, oder unternehmen Sie etwas, das Ihnen Spaß macht…

Technik 3: Beherrschen Sie Nähe und Distanz

Beim Tanzen variieren die beiden Tänzer öfters ihren Abstand voneinander. Meistens sind sie sehr eng umschlungen, sodass sie Wange an Wange und Brust an Brust tanzen. Dann wieder halten sie eine Handbreit Abstand voneinander, gelegentlich sogar eine Armeslänge.

In Liebesbeziehungen ist der Umgang mit Nähe und Distanz ein großes Thema: Wie oft muss man „Ich liebe dich“ sagen? Wie oft lässt man täglich von sich hören? Schläft man engumschlungen ein, oder in getrennten Schlafzimmern? Diese und viele weitere Fragen stehen zur Debatte und nicht selten merken die Partner, dass der andere ganz anders empfindet als man selbst.

Hilfreich ist es, den Unterschied in den Bedürfnissen nicht zu werten, sondern mit viel Respekt, Feingefühl und Sensibilität aufeinander zu achten und die sogenannte „Reisverschlussregel“ zu beherrschen: Bei einem Reißverschluss greifen die rechten und linken Zähne streng abwechselnd ineinander. In einer Partnerschaft gilt das gleiche Prinzip: Erst ist die eine, dann die andere Seite dran, einen Schritt auf den anderen zuzumachen. Wenn einer ständig aktiv ist, fühlt sich der Partner von der Intensität überfordert. Hier hilft nur eines: Warten, bis der Partner aktiv wird. Wenn Sie merken, dass Ihr Partner in Ruhe gelassen werden möchte, sollten Sie ihm freiwillig den Raum geben, den er braucht. Sie werden feststellen, dass Ihr Partner schneller und lieber zu Ihnen zurückkommt, wenn Sie ihn loslassen. Machen Sie sich bewusst, dass Sie durch Ihre Bemühungen, Nähe herzustellen, die Lage nur verschlimmern.

„Im Tangounterricht geht es immer um die richtige Körperhaltung, um Standfestigkeit, sowohl im nahen Tanz als auch in der Umarmung mit etwas mehr Distanz“, so Julia Peirano.

Eifersucht in der Partnerschaft

  • Machen Sie sich Gedanken, ob Ihr Partner fremdgeht, wenn er öfters spät nach Hause kommt?
  • Sind Sie eifersüchtig auf den gutaussehenden Arbeitskollegen Ihrer Frau?
  • Verspüren Sie einen Stich im Herzen, wenn sich Ihre Partnerin gut mit ihrem Ex-Mann versteht?

Rund 80 Prozent der Deutschen leiden unter Eifersuchtsgefühlen, so das Ergebnis einer Umfrage des Psychotherapeuten Wolfgang Krüger.

Eifersucht entsteht oft, wenn das Selbstbewusstsein angeknackst ist. Dabei ist der Partner, der Eifersucht auslöst, oft nicht einmal „Schuld“, wenn er durch sein Verhalten beim anderen „Kino im Kopf“ auslöst. Oft sind es Muster aus unserer Kindheit, die aktiviert werden. Gefühle von ausgestoßen sein, Einsamkeit und Verlassenheit. Die Angst, den Partner zu verlieren, ist übermächtig.

Zur lebendigen Liebe, so weiß er, gehört ein gewisses Maß an Eifersucht. Doch wie viel? Die Partnerschaft scheint in Gefahr. In seinem neuen Buch Aus Eifersucht kann Liebe werden gibt Krüger Beziehungstipps bei Eifersucht. Er betont, dass die unliebsame Eifersucht ein wertvolles Warnsignal ist. Wichtig ist, dass das Paar darüber spricht Wer versteht, was in seiner Partnerschaft geschieht, hat gute Chancen, aus unheilvollen Kreisläufen von Verdächtigung, Vorwürfen und Verteidigung herauszukommen.

Wenn ein Partner beginnt, dem anderen hinterher zu spionieren oder ihn in seiner Freiheit einschränken will, herrscht höchste Alarmstufe. Hier werden Grenzen überschritten und es handelt sich um eine krankhafte Eifersucht. Wenn alle Liebesbekundungen und Gespräche nicht weiterführen, dann kann es hilfreich sein, einen Paartherapeuten aufzusuchen.

Beziehungstipps für eine glückliche Fernbeziehung

In der heutigen Zeit müssen viele Menschen ihren Arbeitsplatz öfter wechseln. Die Zahl der Fernbeziehungen steigt. Doch was kann man tun, um sich trotz der geografischen Ferne nah zu fühlen?

In Zeiten der Trennung:

  • Rituale pflegen, zum Beispiel sich nach dem Aufstehen eine SMS schicken
  • Videotelefonie wie Face Time oder Skype nutzen, damit man sich beim Sprechen auch sieht
  • Ehrlich sein: sagen, wenn man abends zu müde für ein langes Telefongespräch ist, sonst wird dieses Ritual zur „Pflicht“
  • Den anderen ab und zu überraschen mit einem Paket oder einem ganz „altmodischen“ Brief

In Zeiten des Zusammenseins:

  • Die Wochenenden nicht restlos verplanen, sondern auch Zeit für Spontanität lassen
  • Gemeinsam Freunde treffen
  • Die wertvolle Zeit nicht nur zum Organisieren oder Besorgungen machen nutzen
  • Sich zusammen bewegen, Sport machen, Spazieren gehen, dabei können sich gute Gespräche entwickeln

In den meisten Fernbeziehungen kommt irgendwann der Punkt, an dem der Wunsch nach einem gemeinsamen zu Hause wächst. Oft muss dann ein Partner seine Pläne verändern, manchmal auch beruflich zurückstecken. Wichtig ist dann, dass die Beziehung in der Balance bleibt. Dann wir alle erfahren ständig Veränderungen.

Job als Ursache für Partnerprobleme

Paar-Coach Stephanie Katerle weiß: Fast immer spiele der Job eine Rolle in Beziehungsproblemen. In ihrem Buch Love Works schreibt sie, wie man eine Lösung finden kann: „Alle Faktoren kommen auf den Tisch und es wird geprüft, welche Elemente im gemeinsamen Leben überhaupt gebraucht werden, weil sie eventuell die finanzielle Sicherheit gewährleisten, aber auch, welche Lebensbereiche möglicherweise von hinderlichen Glaubenssätzen und Vorannahmen über die wünschenswerten Rollen innerhalb der Familie besetzt werden.“

Es kann sehr heilsam und befreiend sein, Glaubenssätze wie die zum Beispiel den der „Rabenmutter“ oder „Versorger der Familie“ genauer zu beleuchten. So können kleine Veränderungen entstehen. Die Betroffenen merken: es „muss“ nicht so sein, wie sie immer dachten, sondern sie können ihre Beziehung freier als bisher gestalten.

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